Dresscode Hochzeit
Christina Roetger

Christina Roetger

Dresscode Hochzeit

So sind Sie immer richtig angezogen

Haben Sie schon einmal eine Hochzeitseinladung erhalten, bei der Sie völlig ratlos waren, was den vermerkten Dresscode betrifft? Zwischen „White Tie“, „Abendgarderobe optional“ oder „Dressy Casual“ kann es mitunter schwierig sein, genau zu entziffern, was sich das Brautpaar in Bezug auf die Kleidung vorstellt. Es ist also nicht immer einfach, ein stilsicheres Outfit für ein Hochzeitsfest zu finden. Aber keine Sorge: Von Abendgarderobe bis hin zu legerer Kleidung, wir erklären Ihnen, was die jeweilige Kleiderordnung für eine Hochzeit bedeutet. In unserem Dresscode-Hochzeits-Guide finden Sie außerdem bewährte Styling-Hacks, die Ihnen helfen, jede Kleiderordnung zu meistern.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Steht auf der Einladung „White Tie“ wird es sehr elegant
  • “Black Tie”bedeutet in der Regel, dass die Hochzeit eine Abendveranstaltung ist
  • Cocktailkleidung ist ein sehr beliebter Dresscode für moderne, aber festliche Hochzeiten
  • Der Hochzeits-Dresscode „casual“ und “Come as you are” bedeutet nicht gleich, dass alles erlaubt ist

Welche Hochzeits-Dresscodes gibt es überhaupt?

Festliche Kleidung mag der häufigste Wunsch auf einer Hochzeitseinladung sein, doch daneben gibt es noch viele weitere Dresscodes. Besonders offen klingt zunächst die Vorgabe des Brautpaares “Come as you are”, also komm, wie du bist. Förmlicher wird es mit dem Dresscode Black Tie. Der Gipfel der Förmlichkeit bildet der Hochzeits-Dresscode White Tie. Was dahinter steckt, und wie Sie die verschiedenen Dresscodes stylen, zeigen wir Ihnen jetzt.

Der ganz große Glamour: White Tie

Steht auf der Einladung „White Tie“ wird es elegant. Extrem elegant. Denn dies ist der formellste aller Dresscodes für Hochzeiten. Denken Sie an Staatsbankette, royale Hochzeiten oder den roten Teppich der Oscars. Obwohl Hochzeiten mit dem Wunsch nach White Tie heute nicht mehr so häufig vorkommen, ist es hier besonders wichtig, sich angemessen zu kleiden.

Für Frauen ist ein bodenlanges Abendkleid ein Muss. Auch die Farbwahl sollte edel und glamourös sein. Gold und Silber, Juwelentöne oder auch ein elegantes Nachtblau ist ideal. Dazu passen edler Schmuck, High Heels und eine elegante Clutch. Bei diesem Dresscode ist davon auszugehen, dass die Braut im ganz großen Kleid erscheinen wird. Man muss sich also weniger Sorgen darum machen, der Hauptperson mit dem eigenen Outfit die Show zu stehlen.

Männer müssen im Smoking oder Frack erscheinen. Dazu gehört ein formelles weißes Hemd, eine weiße Weste, weiße Fliege – daher auch der Name White Tie – und elegantes Schuhwerk.

Black Tie: Etwas dezentere Eleganz

Black Tie ist der nächst formellere Dresscode für Hochzeiten und bedeutet in der Regel, dass die Hochzeit eine Abendveranstaltung ist. Auch der Black Tie Dresscode lässt wenig Spielraum für Interpretationen. Frauen sollten hier ein langes Abendkleid tragen, das den Boden oder die Spitze der Schuhe berührt. Alternativ wäre auch ein sehr elegantes Cocktailkleid angemessen.

Für Männer bedeutet dieser Dresscode, dass ein Smoking – kein Anzug! – erwartet wird. Allerdings mit schwarzer Fliege oder Krawatte, einer schwarzen Weste oder Kummerbund. Dazu passen schwarze Lackschuhe oder elegante Lederschuhe. Allein für Hochzeiten, die im Hochsommer stattfinden, wäre auch ein weißes Dinnerjacket und eine schwarze Smoking-Hose akzeptabel.

Der Besuch einer Hochzeit mit Black Tie Dresscode ist eine gute Gelegenheit, das Outfit mit Accessoires aufzuwerten. Für die Herren sind Manschettenknöpfe eine Möglichkeit, jeden Smoking upzugraden. Und die Damen können mit funkelnden Schmuckstücken nichts falsch machen.

Was heißt Black Tie bzw. Abendgarderobe optional?

Wenn die ersten beiden Hochzeits-Dresscodes zwar formell, aber wenigstens klar definiert sind, wird es hier schon komplizierter. Allein der Wortlaut deutet darauf hin, dass Hochzeitsgäste hier etwas freier entscheiden können, in welchem Outfit sie erscheinen möchten. Sie sollten aber nicht den Fehler machen, hinter diesem Dresscode eine betont legere Veranstaltung zu erwarten. Denn mit „optional“ ist im Kern Folgendes gemeint:

Frau im dunkelblauen Abendkleid
Black Tie für Frauen

Smoking und Abendrobe sind nicht zwingend vorgeschrieben, aber die Veranstaltung ist immer noch so formell, dass beides angemessen wäre. Für Frauen gibt es keinen großen Unterschied: ein bodenlanges Kleid, ein schickes Midi- oder knielanges Cocktailkleid oder ein eleganter, femininer Hosenanzug. Dazu festlicher Schmuck, hohe Absätze und eine Clutch.

Mann im schwarzen Anzug und Fliege
Black Tie für Herren

Männer haben die Möglichkeit, einen Smoking oder aber einen formellen dunklen Anzug mit weißem Hemd und einer klassischen Krawatte zu tragen. Wer ganz klassisch im Black Tie Look erscheinen möchte, kann statt zur Krawatte auch zur Fliege greifen. Dazu passen schwarze Schnürschuhe aus Glattleder.

Bei diesem Dresscode kann auch die Tageszeit, zu der die Hochzeit stattfindet, ein guter Hinweis darauf sein, welche Kleiderordnung gemeint ist. Hochzeiten am Abend deuten oft auf einen sehr festlichen Hochzeitsstil hin. Bei einer Hochzeit am frühen Nachmittag ist es durchaus angebracht, den Smoking oder das Abendkleid gegen ein weniger formelles Outfit einzutauschen.

Der Klassiker für Hochzeiten: Dresscode Cocktail

Cocktailkleidung ist ein sehr beliebter Dresscode für moderne, aber festliche Hochzeiten. Er ist eine ausgewogene Mischung aus elegant und leger. Anstelle einer bodenlangen Abendrobe sollten Frauen ein knielanges Kleid wählen und haben auch mehr Spielraum hinsichtlich Farben und Mustern. Helle, aber gedeckte Farben wie Puder, Altrosa, Lavendel oder Salbeigrün sind genau richtig. Auch ein Kleid aus Spitze wäre passend.

Frau im hellblauen Jumpsuit aus Satin
Hochzeits-Look mit Jumpsuit

Auch ein eleganter Jumpsuit aus Satin oder Spitze, aufgewertet mit Schmuck, wäre zu diesem Dresscode angemessen. Allerdings sollte der Look nicht so extravagant sein, dass er dem Brautpaar die Show stiehlt. Zu dem Einteiler passen feine Sandaletten oder dezente Pumps perfekt. Eine leichter Jacke oder Stola hält an kühlen Abenden warm.

Von Männern werden Anzug, schwarzes oder weißes Hemd und Krawatte erwartet, unabhängig vom Rahmen oder Tageszeit der Hochzeit.

Das steckt hinter festlich, semi-formal und dressy-casual für Hochzeiten

Eine der beliebtesten Kleiderordnungen für Hochzeiten lautete „festliche Kleidung“. Auch wenn Sie diesen Dresscode auf vielen Hochzeitseinladungen sehen, macht das die Entscheidung, was Sie anziehen sollen, nicht einfacher. Tatsächlich scheint dies für viele Gäste einer der schwierigeren Dresscodes zu sein. Und da festlich, formell, dressy-casual oder semi-formell oftmals als synonym verwendet werden, ist die Verwirrung auf Seiten der Gäste nachvollziehbar.

Um es kurz zu machen: Festliche oder semi-formelle Dresscodes haben etwas mehr Flexibilität in Bezug auf Komfort, achten Sie aber dennoch darauf, sich nicht betont leger zu kleiden. Außerdem wird hier der Zeitpunkt der Hochzeit noch wichtiger. Für eine Abendveranstaltung empfiehlt es sich, dunklere, formellere Farben zu tragen, während helle Farben und leichte Stoffe für eine tagsüber stattfindende Hochzeit angemessen sind.

Frau in Bluse und Blumenrock
Semi-formal für Damen

Für Frauen ist ein Kleid, das unterhalb des Knies endet oder auch ein eleganter Rock und ein edles Oberteil perfekt. Auch ein schicker Hosenanzug ist angemessen. Ein bodenlanges Kleid wäre jedoch unpassend. Dazu können High Heels, schöne Keilabsätze oder auch flache Schuhe kombiniert werden. Auch Verzierungen und zusätzliche Details an einem Outfit können dazu beitragen, die Grenze zwischen Cocktail und semi-formell zu meistern, indem bewusst keine Spitze, Perlen oder zu auffällige Accessoires getragen werden.

Mann in blauer Chino und weißem Hemd
Semi-formal für Herren

Männer sollten je nach Tageszeit ein dunkles oder helles Hemd und eine Anzug-Hose tragen, auch eine Krawatte ist angemessen. Hier gibt es allerdings auch die Option, aus den ganz konventionellen Farbschemen auszubrechen und mit einer bunten Krawatte oder einem Einstecktuch individuelle Akzente zu setzen.

Vorsicht, wenn der Hochzeits-Dresscode „casual“ lautet

Man könnte meinen, dass bei einem legeren Dresscode für eine Hochzeit alles erlaubt ist – aber das ist nicht unbedingt der Fall. Legere Hochzeitskleidung ist zwar in unserem Dresscode-Guide eine der entspanntesten Kleiderordnungen, vergessen Sie aber nicht, dass eine Hochzeit immer noch etwas ganz Besonderes ist. Es bleibt eine festliche Veranstaltung. Es gibt also auch hier einige Regeln zu beachten:

Casual Hochzeits-Look für Herren

Herren, die zu einer legeren Hochzeit eingeladen sind, können sich gut am Stil für Business Casual Outfits orientieren. Mit einem marineblauen Blazer, einem blauen Button-Down-Hemd oder einer khakifarbenen Baumwollhose kann man nichts falsch machen. Sobald dazu noch eine Krawatte und ein Einstecktuch ergänzt wird, ist das ein gelungenes Outfit.

Casual Hochzeits-Look für Frauen

Für Frauen bietet ein legerer Dresscode für Hochzeiten mehr Spielraum, wenn es darum geht, mit trendigen Farben, Mustern und Stoffen zu experimentieren. Zarte Pastelltöne wie Rosa, Mint, Flieder, Himmelblau oder helles Gelb sind perfekt. Auch florale Prints sind eine gute Wahl. Ein feminines Sommerkleid, ein Plisseerock mit femininem Oberteil oder einen Jumpsuit können funktionieren. Wer mag, kann zu hohen Absätzen und Pumps greifen, gerade bei Sommerhochzeiten sind aber auch flache Sandalen keineswegs fehl am Platz.

Come as you are – was genau heißt das?

In letzter Zeit hat sich dieser Dresscode etwas weiter verbreitet. Dahinter steckt die nett gemeinte Idee, dass Gäste sich keine Gedanken über ihre Kleidung machen sollen und genauso erscheinen dürfen, wie sie es für richtig halten und sich wohlfühlen. Das kann für manche Gäste allerdings umso verwirrender sein, denn man möchte als Gast doch schick zur Hochzeit erscheinen. Berücksichtigen Sie bei diesem Dresscode daher auch, was das Brautpaar normalerweise trägt, den Ort der Hochzeit und die Tageszeit, zu der sie stattfindet. Ganz wörtlich sollten Sie den Dresscode also nicht nehmen. Schließlich möchte man durch ein besonderes Outfit auch zeigen, dass der Tag und die Feier etwas besonderes sind. Dennoch haben Sie hier die Möglichkeit ein Outfit zu wählen, in dem Sie sich wohlfühlen und das auch etwas weniger festlich ausfallen darf.

Welchen Dresscode in der Ferne tragen? Tropische Ziele und Beach-Weddings

Bei Hochzeiten am Strand sind die Kleidervorschriften etwas lockerer. Allerdings herrschen in tropischen Regionen hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Und auch für eine klassische Sommerhochzeit an der Nordsee, es ist wichtig, sich auf die Elemente vorzubereiten. Sie müssen sich also entsprechend kleiden, und dennoch den Spagat zwischen festlichem Outfit und Urlaubslook meistern.

Frauen haben es hier etwas leichter: Wie bei einer legeren Hochzeit können sie sich für Sommerkleider aus leichter Baumwolle entscheiden. Wie bei den meisten Hochzeiten im Freien sollten Schuhe mit Bedacht gewählt werden. Statt High Heels sind sommerliche Wedges oder Sandalen die bessere Wahl, um im Sand zu laufen. Wenn die Hochzeit zum Großteil im Freien stattfindet und das Wetter brütend heiß ist, kann der Look mit einem Sonnenhut abgerundet werden.

Für die Herren wären Hemden und Hosen aus Leinen, alternativ aus einem leichten Baumwollstoff, für eine tropische Hochzeit geeignet. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass Leinen schnell knittert und es an einem abgelegenen Ort möglicherweise keine Reinigung gibt, die einen Anzug vor dem Event wieder aufbügelt.

So bitte nicht. Die No-Gos in Sachen Hochzeits-Dresscode

Wo wir gerade schon von lässigen Dresscodes sprechen: Es gibt gewisse Dinge, die bestimmt bequem, aber auf einer Hochzeit wirklich tabu sind. Dazu gehören:

  • Weiße Kleider – diese Farbe ist der Braut vorenthalten
  • Extrem kurze oder zu tief ausgeschnittene Kleider
  • Jegliche Art von Sportswear wie Hoodies, Sweatshirts, Jogger oder T-Shirts
  • Auch Jeans sollten im Kleiderschrank bleiben
  • Sneaker, Flip-Flops, schmutzige Alltagsschuhe oder derbe Boots wären völlig fehl am Platz

Dresscode-Hack: Ein Styling-Tipp zum Schluss

Eine der besten Entscheidungshilfen bei der Outfitwahl ist, sich über den Veranstaltungsort zu informieren. Sehen Sie die Hochzeitslocation als Hintergrund, der den Ton für Ihr Outfit angibt. Eine Hochzeit auf einem Schloss oder in einem 5-Sterne-Hotel ist nun mal etwas anderes als eine Feier in einer rustikalen Scheune. Eine schnelle Google-Suche nach dem Veranstaltungsort wird Ihnen bereits ein Gefühl für den Stil der Hochzeit vermitteln. Vielleicht finden Sie so auch Fotos von vergangenen Hochzeiten in der gleichen Location, und können sich von den Gästen in Sachen Outfit inspirieren lassen.