Waschsymbole
Christina Roetger

Christina Roetger

Waschsymbole

Ab sofort verstehen Sie jedes Pflegeetikett

Eigentlich kennen wir sie alle: Die kleinen Waschsymbole auf dem Etikett, das in jedem Kleidungsstück zu finden ist. Auch wir verweisen schließlich in unseren Beiträgen immer wieder darauf, dass in den kleinen Etiketten jede Menge Informationen zu finden sind, die für Ihre Kleidung im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig sind. Aber Hand aufs Herz, wissen Sie wirklich, wofür jedes der Waschsymbole steht? Wir erklären Ihnen hier nicht nur, welche Pflegesymbole es überhaupt gibt, sondern auch ganz genau, welche Sie unbedingt kennen müssen und was jedes einzelne Zeichen bedeutet.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Als Faustregel gilt: Je mehr Striche unterhalb des Waschzubersymbols, desto schonender sollte die Kleidung gewaschen werden
  • Bei einigen Kleidungsstücken ist eine Handwäsche erforderlich
  • Die Striche im Trocknersymbol geben an, wie genau die Kleidung getrocknet werden sollte - Das sollten Sie unbedingt beachten, um z.B. Verformungen zu vermeiden
  • Ein runder Kreis bedeutet, dass das Kleidungsstück chemisch gereinigt werden sollte - überlassen Sie dies lieber dem Profi in der Reinigung
  • Wie Sie Ihre weiße Kleidung bleichen können, zeigt Ihnen das dreieckige Symbol - nämlich ob mit Chlor, Sauerstoff oder besser gar nicht

Welche Waschsymbole gibt es überhaupt?

Für Textilien gibt es viele Zeichen, die Ihnen Hinweise bezüglich der Pflege Ihrer Kleidung geben. Auf den ersten Blick wirken die meisten Waschzeichen aber eher verwirrend als hilfreich. Doch keine Sorge: um hier schnell etwas Licht ins Dunkel der Waschsymbole zu bringen, erläutern wir zunächst die verschiedenen Kategorien, die Sie in Sachen Textilpflege kennen müssen:

Tipp: Auf durchgestrichene Symbole achten

Ist eines der Symbole auf dem Pflegeetickett durchgestrichen, sollten Sie das entsprechende Kleidungsstück auf keinen Fall in der entsprechenden Kategorie behandeln.

Alle Symbole zum richtigen Waschen

Das Waschzuber-Symbol steht in der Regel an erster Stelle auf dem Pflegeetikett. Schließlich finden Sie hier alles, was Sie zum Bereich Waschen wissen müssen. Zum Glück sind die zentralen Informationen darüber, wie und auf welcher Temperatur Sie das Kleidungsstück waschen können, ganz einfach zu verstehen. Die Zahl, die Sie innerhalb des Waschzubers sehen, beziffert die maximale Waschtemperatur. In der Praxis sieht das so aus: Steht hier zum Beispiel eine 60, dürfen Sie das Kleidungsstück bei maximal 60 Grad waschen. Natürlich können Sie Ihre Kleidung aber auch bei einer niedrigeren Temperatur waschen. Bei den meisten Textilien reicht – je nach Grad der Verschmutzung - eine Temperatur von 40, 30 oder sogar 20 Grad beim Waschen nämlich völlig aus. Auch wenn das Pflegeetikett Ihnen grundsätzlich eine höhere Temperatur erlauben würde: das Waschen bei sanften Temperaturen ist immer gewebeschonender und außerdem energiesparend.

Wenn Sie anstelle einer Gradangabe jedoch ein Handsymbol im Zuber sehen, hat dies die Bedeutung eines absoluten Waschmaschinen-Verbots. Kleidungsstücke mit Handsymbol sollten Sie immer von Hand waschen.

Neben der Gradzahl im kleinen Bottich, finden Sie hier aber häufig noch ein weiteres Waschsymbol, das man jedoch schnell übersehen kann: Den waagerechten Strich. Als Faustregel können Sie sich hier Folgendes merken: Je mehr Striche unter dem Waschsymbol zu sehen sind, desto schonender müssen Sie das Kleidungsstück behandeln. Ein Strich unter dem Zuber signalisiert Ihnen, dass Ihr Kleidungsstück schonend gewaschen und auch nur sanft und möglichst kurz geschleudert werden sollte. Hier empfiehlt sich das Schonprogramm der Waschmaschine. Zwei Striche weisen auf die besonders hohe Empfindlichkeit des Materials hin. In diesem Fall sollten Sie auf einen Schleudergang komplett verzichten und idealerweise einen Wollwaschgang einstellen, der das Gewebe nicht zu stark beansprucht. Durch das Schleudern könnte sich sonst das Material des Kleidungsstückes verändern.

Außerdem geben Ihnen die Striche Aufschluss darüber, wie stark Sie die Waschmaschine befüllen sollten: Bei einem Strich maximal bis zur Hälfte, bei zwei Strichen sogar nur zu einem Drittel.

Ist das Waschzeichen durchgestrichen, dürfen Sie das Kleidungsstück gar nicht waschen. In diesem Fall, finden Sie dann bei den Symbolen zur chemischen Reinigung weitere Hinweise zur korrekten Pflege.

Waschsymbol Trockner - Das müssen Sie Beachten

Auch das Waschsymbol für das richtige Trocknen ist auf dem Etikett leicht zu identifizieren, denn mit seiner quadratischen Form sieht es einem Trockner recht ähnlich. Ist im Trocknersymbol ein Kreis zu sehen, wissen Sie, dass Ihr Kleidungsstück, das mechanische Trocknen unbeschadet überstehen sollte. Befinden sich in dem Kreis zwei Punkte, können Sie bei normaler Temperatur trocknen, die bei 80 Grad liegt. Sehen Sie nur einen Punkt, signalisiert Ihnen das die Empfindlichkeit des Gewebes. Sie dürfen es zwar in den Trockner geben, sollten aber eine niedrige Temperatur von 60 Grad einstellen.

Ein bisschen komplizierter wird es bei den weiteren Symbolen, die es für die Kategorie Trocknen gibt. Sehen Sie im Trocknersymbol keinen Kreis, sondern einen Strich, bedeutet dies, dass Sie die Kleidung nicht mechanisch, sondern an der Luft trocknen sollten. Hier gibt es verschiedene Aspekte zu beachten, die vor allem verhindern sollen, dass ein Kleidungsstück durch falsches Trocknen die Form verliert:

  • Ein vertikaler Strich bedeutet, dass Sie das Kleidungsstück auf der Wäscheleine aufgehängt trocknen können.
  • Zwei vertikale Striche bedeuten, dass die Kleidung tropfnass auf der Wäscheleine trocknen sollte.
  • Ein waagerechter Strich bedeutet liegendes Trocknen, damit es – zum Beispiel bei Wollpullovern - nicht zu Verformungen kommt.
  • Zwei waagerechte Striche stehen für liegendes Trocknen im tropfnassen Zustand.
  • Ein zusätzlicher, diagonaler Strich in der oberen linken Ecke, weist Sie darauf hin, dass der Stoff kein Licht verträgt und im Schatten getrocknet werden muss.

Was muss ich über das Bügelsymbol wissen?

Das Bügelsymbol ist vergleichsweise einfach erklärt. Auch hier kennzeichnen die Punkte innerhalb des kleinen Bügeleisens die Intensität der Hitze. Die Punkte bestimmen die maximale Temperatur, mit der Sie ein Kleidungsstück bügeln dürfen. Bei einem Punkt darf die Kleidung mit höchstens 110 Grad und vorzugsweise ohne Dampf gebügelt werden. Bei zwei Punkten verträgt die Kleidung eine Temperatur von bis zu 150 Grad und bei drei Punkten können Sie mit hohen Temperaturen von maximal 200 Grad arbeiten. Besonders pflegeleichte Stücke haben oft keinen Punkt. Das durchgestrichene Symbol warnt hier davor, dem Material mit dem Bügeleisen zu Leibe zu rücken.

Chemische Reinigung: Bei diesem Waschsymbol lassen Sie besser den Profi ran

Ein runder Kreis hat die Bedeutung, dass das Kleidungsstück chemisch gereinigt werden sollte. In diesem Fall sollten Sie die Pflege immer den Textil-Profis der chemischen Reinigung überlassen. Das ist für Sie dann auch schon die zentrale Information des Symbols. Der Vollständigkeit halber erläutern wir an dieser Stelle aber auch die weitere Aufschlüsselung des Waschsymbols. Diese Informationen sind aber letztendlich nur für die Reinigungs-Mitarbeiter wichtig, damit diese genau wissen, welches Material welche Art der Behandlung benötigt.

  • P = Chemische Reinigung mit den Lösungsmitteln Perchlorethylen oder Kohlenwasserstoffen
  • F = Chemische Reinigung nur mit Kohlenwasserstoff
  • W = Professionelle Nassreinigung

Ist der Kreis durchgestrichen, sollte das Kleidungsstück nicht mit chemischen Reinigungsmitteln behandelt werden. Bei einem durchgestrichenem W im Kreis, ist die professionelle Nassreinigung nicht empfehlenswert. Und auch hier signalisieren die waagerechten Striche wie empfindlich das Material tatsächlich ist.

Waschsymbol bleichen – So wird Ihre Wäsche wieder weiss

Als Letztes finden Sie auf dem Pflegeetikett noch Hinweise zum Bleichen. Diese werden durch das Dreieckssymbol gekennzeichnet und beziehen sich in erster Linie nur auf weiße Textilien. Durch Bleichen können Sie Ihrer hellen Wäsche, die nach einiger Zeit einen Grauschleier oder auch Rückstände von Schweiß oder Flecken aufweist, zu neuer Strahlkraft verhelfen.

Tipp: Weiße Wäsche bleichen

Sie können weiße Wäsche auf zwei Arten bleichen: mit Sauerstoff oder Chlor. Ist das Dreieck leer, ist jede Art des Bleichens möglich. Bei zwei schrägen Strichen im Dreieck sollten Sie nur Sauerstoff als Bleichmittel verwenden. Bei einem durchgekreuzten Symbol, wissen Sie, dass Sie Textilien gar nicht mit Bleichmitteln behandeln sollten. Gut zu wissen: Verwenden Sie dann auch kein reguläres Universal-Waschmittel, das oft Sauerstoffbleiche enthält. Wir empfehlen Ihnen stattdessen die Verwendung von Color-Waschmittel

Übrigens: So sind die Waschsymbole entstanden

Die Symbole, die Sie heute auf jedem Pflegeetikett finden, existieren schon lange. Bereits 1963 wurden Waschsymbole von der Internationale Vereinigung für die Pflegekennzeichnung von Textilien – abgekürzt GINETEX - eingeführt. Damit haben die Waschsymbole also ihren Ursprung in Deutschland. Inzwischen sind die Kennzeichnungen auf den Pflegeetiketten weltweit genormt und auch markenrechtlich geschützt. Einzige Ausnahme sind die USA und Südkorea. Für den Fall, dass Sie bei Ihrer letzten Reise nach New York die neuesten Fashion-Trendteile geshoppt haben, informieren Sie sich also besser über die US-Kennzeichnung, um auf Nummer sicher zu gehen. Auf der GINETEX Webseite finden Sie alle Symbole im Überblick und können sich auch eine App mit weiteren Informationen und Waschtipps herunterladen.